Naturnahe Dekoration im Advent: Der Trend geht zum Papieranhänger

Weihnachtsdeko selbst basteln – kann man, muss man aber nicht. Denn der aktuelle Schmuck für Baum, Kranz und Co. sorgt mit Papier und anderen Naturmaterialien nachhaltig für einen neuen Look. 

Weihnachtsdeko aus Papier sieht einfach edel aus. Bild: Franziska Gabbert/dpa

Von Simone Andrea Mayer

Landsberg/Frankfurt. Zur Besinnlichkeit kann auch gehören, darauf zu schauen, was man sich an den Baum hängt. Statt grell und glitzerig ist nun Nachhaltigkeit Trend bei der Advents- und Weihnachtsdekoration. „Wir sehen nun zum Beispiel sehr viele Papieranhänger, das hatten wir lange nicht“, sagt Gabriela Kaiser, die sich als Trendanalystin unter anderem mit Weihnachten beschäftigt und dazu Unternehmen berät. Sehr häufig fallen ihr derzeit An- und Aufhänger aus Wabenpapier in den Kollektionen auf. Dieses eigentlich sehr dünne Papier wird in eine Struktur gebracht, die aufgeklappt im Querschnitt an Bienenwaben erinnert. Damit lassen sich einfacher dreidimensionale Basteleien gestalten. „Andere trendige Anhänger sind angelehnt an die Schneeflocken, die man in der Kindheit gerne aus Papier ausgeschnitten hat“, so Kaiser weiter. „Aber die Stücke haben keine Knicke vom Falten, sondern man kann sie jetzt als Lasercut kaufen.“

Pappmaché-Optik

Neu in den Läden sind Kugeln mit einer Pappmaché-Optik. „Man denkt erst, die Kugel ist aus Papier – so ist es bei manchen auch. Aber bei vielen ist es allerdings ein anderes Material, etwa recycelte Baumwolle“, sagt Trendexpertin Kaiser. „Das ist ein ganz spannendes Material für die Dekoration. Kugeln daraus sind superleicht, daher kann man sie gut an den Weihnachtsbaum hängen.“ Dort wirkt Pappmaché zudem anders als das Glas, aus dem die üblichen Kugeln sind. „In Kombination hast du eine ganz neue, frische Optik.“ Ihr Deko-Tipp baut auf Harmonie: Sie rät, die Kugeln aus Recyclingmaterialien eher mit „Holzornamenten und anderen Dingen, die auch diese natürliche ökologische Anmutung haben“, zu kombinieren. Denn diese Kugeln tragen vor allem dezente, reduzierte Farbtöne, „nicht ganz so schillernd wie man das von der Weihnachtsdekoration lange gewohnt war“. Kaiser spricht von einer Backpapier-Optik – also vor allem sanfte Beige- und Brauntöne. Grundsätzlich sah man auf der trendgebenden Messe Christmasworld in Frankfurt in diesem Jahr besonders viele Advents- und Weihnachtsdekoration aus Naturmaterialien: Moos- und Filzkugeln, mit Hanfschnüren umwickelte Varianten und kunstvolle Anhänger aus dünnem Holz. Oder in durchsichtigen Glaskugeln wurden Pflanzentriebe gesteckt. Auch schön: nur Tannenzapfen an den Ästen statt des klassischen Weihnachtsbaums. 

Filigran: mit Trockenblumen gefüllte
transparente Christbaumkugel.
Bild: Franziska Gabbert/dpa

Altes und Neues zusammen

Die farblich oft sehr dezent gehaltenen Ornamente lassen sich toll ergänzen mit dem, was man schon an Dekoration zu Hause hat – etwa die traditionellen roten Kugeln. Solche Kombinationen sind außerdem ebenfalls ein Trend, sagt Julia Uherek, Bereichsleiterin für die Messe Christmasworld. „Das trifft den Zeitgeist, da die Menschen sich momentan aus Nachhaltigkeits- und aus Kostengründen eigentlich gar nicht komplett neu mit Weihnachtsdekorationen ausstatten wollen. Sondern sie wollen das behalten, was sie haben und darauf zurückgreifen.“

Für Akzente sorgen

Daher braucht es Produkte, die sich „gut in den bisherigen Look integrieren lassen oder ein Highlight, das einen Akzent für eine kleine Veränderung setzt“, so Uherek. „Zum Beispiel etwas Marmoriertes oder Grafisches, das zu Beigetönen gut als Hingucker passt.“ Ihr diesjähriges Trend-Fazit: „Es ist nicht wie in der Vergangenheit, als man das Gefühl hatte, dass jedes Jahr ein neuer Trend kommt und alles verändert.“ Gerade Nachhaltigkeit und Naturverbundenheit werden als Themen bleiben. Das sieht auch Trendanalystin Gabriela Kaiser so: „Etwa der Wald dient uns ja schon lange als Inspiration, gerade für die Winterdekoration.“ Tannenzapfen auf Kissen und als Aufsteller, Figuren von Hasen, Füchsen, Hirschen am Fensterbrett. Und so weiter. 

Die Pilzwelle

„Aktuell sind wir dazu noch auf dieser Pilzwelle“, sagt Kaiser. „Das ist ja eigentlich meist ein Herbst-Thema, aber mittlerweile findet man diese Motive das ganze Jahr über.“ Und in ganz verschiedenen Varianten. Denn: „Der Pilz – das ist eine sehr witzige Entwicklung“, so Kaiser. „Er kommt ein bisschen aus dem sehr jungen hippen Bereich – also der Magic Mushroom. Man begibt sich mit den Motiven sozusagen in diese halluzinogene Welt.“ Zugleich stammt der Pilz aus dem Wald, einem Sehnsuchtsort in der Natur. „Es haben sich bei der Produktentwicklung quasi mehrere Welten vermischt.“ Es gibt ihn daher etwa in Lila und Rosa, vor allem witzig gestaltet, „aber auf der anderen Seite auch als natürliches Motiv aus dem Wald.“

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