Bessere Beleuchtung im Herbst: Mit Licht tolle Effekte erzielen

Ab Herbst ist es draußen dunkel und trist – und die Gemütlichkeit drinnen damit umso wichtiger. Das Licht spielt dabei eine entscheidende Rolle. Auch für Konzentration und Leistungsfähigkeit. 

Etwas Grundbeleuchtung sollte im Wohnzimmer sein, sonst muss das Auge beim Fernsehen immer wieder starke Helligkeitsunterschiede ausgleichen. Bild: Franziska Gabbert/dpa

Von Sabine Meuter, dpa

Durch eine akzentuierende Leuchte wird die Nische zum Hingucker. Bild: Andrea Warnecke/dpa

München.

Dem düsteren Herbst eilt der Ruf der Gemütlichkeit voraus. Freundlich hell soll es in den Wohnräumen sein, wenn es draußen dunkel ist – aber nicht zu hell. Ein gutes Lichtarrangement fordert feine Abstimmung zwischen verschiedenen Bedürfnissen. Es ist zu dunkel? Für erste Hilfe braucht es zunächst nicht viel: Inzwischen gibt es viele mobile Akku-Leuchten, die man bei Bedarf im Wohnraum ergänzen oder jederzeit anders platzieren kann. Meist haben sie die Form von Tischleuchten. „Ideal sind sie als Stimmungslicht oder Lichtquelle an einem Leseplatz“, sagt der Münchener Innenarchitekt und Lichtgestalter Ulrich Beckert. Die mobilen Leuchten mit Akku lassen sich auch mit auf den Balkon oder in den Garten nehmen. „Vorausgesetzt, sie sind für den Außeneinsatz geeignet und haben mindestens die Schutzart IP X4“, sagt Iris Vollmann von licht.de, einer Brancheninitiative des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI). IP ist die Abkürzung für Ingress Protection, übersetzt bedeutet das in etwa „Schutz gegen das Eindringen“ (von Wasser oder Staub). So praktisch mobile Leuchten auch sind: Mehr als eine Ergänzung zu herkömmlichen Lichtquellen sind sie nicht. Wo daheim welche Beleuchtungsstärken wichtig sind, hängt von dem jeweiligen Zimmer ab.„Im Wohnraum sind in der Regel 300 Lux ausreichend“, sagt Iris Vollmann. Sind die Sehaufgaben anspruchsvoller – etwa beim Lesen oder Hantieren in der Küche mit scharfen Messern und heißen Töpfen – sollte die Beleuchtungsstärke 500 Lux betragen. Auch am Schreibtisch sind 500 Lux empfehlenswert. Das sorgt dafür, dass die Augen nicht ermüden und man sich besser konzentrieren kann. Tipp: Mit einem Messgerät namens Luxmeter lässt sich feststellen, ob die erforderliche Lichtintensität erreicht wird.

■ Flur und Diele:

Eine oder mehrere Leuchten an der Decke sorgen für eine Grundhelligkeit. „An der Garderobe empfiehlt sich eine zusätzliche Spiegelleuchte mit je einer Leuchte rechts und links, die das Gesicht schattenfrei ausleuchten“, sagt Iris Vollmann. Das i-Tüpfelchen ist aus ihrer Sicht die Akzentbeleuchtung, die etwa ein Bild oder ein Möbelstück hervorhebt. Dafür sorgt beispielsweise eine Tischleuchte auf einer Kommode oder ein dezenter LED-Streifen im Schuhregal.

■ Wohnzimmer:

„Um spannende Effekte zu erzielen, bieten sich mehrere Lichtquellen an, darunter eine mittige Deckenleuchte“, sagt Ulrich Beckert. Mit Licht angestrahlte Bilder oder eine kleine Tischleuchte auf dem Sideboard sorgen für abwechslungsreiche Lichtakzente. Indirekte Licht- anteile spenden Fluter wie Steh- und Wandleuchten, die Wände und Decke anstrahlen und deren Reflexionen den Raum erhellen. Beim Fernsehen sollte die Umgebung nicht ganz dunkel sein. Sonst muss das Auge immer wieder starke Helligkeitsunterschiede ausgleichen. „Schon ein wenig gedimmte Grundbeleuchtung entlastet“, sagt Iris Vollmann. Damit man – lichttechnisch – ungestört Fernsehen gucken kann, sollten alle Leuchten so ausgerichtet sein, dass keine störenden Spiegelungen auf dem Bildschirm entstehen.

Schlafzimmer:

Hier kommt es auf eine Grundbeleuchtung in Form einer Deckenleuchte an. Praktisch ist es, wenn sich ein zweiter Lichtschalter nahe am Bett befindet. Zu jeder Seite des Bettes bietet sich zudem eine Wandleuchte oder eine Tischleuchte an, falls man im Bett etwa lesen möchte. Eine Schrankbeleuchtung erleichtert gerade in der dunklen Jahreszeit morgens die Kleiderwahl.

■ Kinderzimmer: Am Wickeltisch ist eine eigene Leuchte wichtig, die aber das Baby nicht blenden darf. „Augen von Kleinkindern sind sehr lichtempfindlich“, so Vollmann. Im Krabbelalter sind mobile Leuchten in Reichweite von Kinderhänden tabu – zu groß ist die Verletzungsgefahr. Ab dem Schulalter muss ein Schreibtisch her, der wie im Arbeitszimmer beleuchtet sein sollte.

■ Arbeitszimmer:

Der Schreibtisch sollte mit direktem Licht, das nicht blendet, beleuchtet sein. Das Licht darf nicht von oben kommen und Schatten werfen. „Besser, es kommt bei Rechtshändern von links und bei Linkshändern von rechts“, sagt Iris Vollmann.

■ Küche:

Hier ist helles Funktionslicht, das direkt auf den Arbeitsbereich fällt, besonders wichtig. Es ist oft schon in Oberschränken oder Abzugshauben eingebaut oder lässt sich andernfalls nachrüsten. LED-Leuchten, etwa als Lichtschienen helfen, in der Tiefe eines Schranks oder einer Schublade etwas zu finden.

Bad:

Ob fürs Schminken oder Rasieren – im Badezimmer ist Licht am Spiegel wichtig. Leuchten bringt man entweder über dem Spiegel oder an beiden Seiten an, um Schatten zu vermeiden. „Ideal sind 300 bis 400 Lux vor der Spiegelleuchte“, sagt Ulrich Beckert. Wer sich darüber hinaus eine biologische Lichtwirkung zunutze machen will, setzt auf Lampen oder Leuchten mit mehreren Lichtfarben und Beleuchtungsstärken. „Den Frischekick am Morgen gibt sehr helles Licht in der Lichtfarbe Tageslichtweiß“, sagt Iris Vollmann. Und abends lässt es sich am besten mit warmweißer, gedimmter Beleuchtung entspannen.

„An der Garderobe empfiehlt sich eine zusätzliche Spiegelleuchte mit je einer Leuchte rechts und links, die das Gesicht schattenfrei ausleuchten.“

Iris Vollmann von licht.de, einer Brancheninitiative des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) 

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