Geld sparen – Komfort bewahren

(dpa/tmn) Ratschläge zum Sparen bei den Heizkosten liest man Jahr für Jahr viele. Experten wurden kurz vor Beginn der Heizperiode gefragt: Was bringt das alles wirklich?

■ 1. Ein Grad kühler: Bis zu 115 Euro bei einer Gasheizung

Der Tipp: Wer die Heizung minimal runterdreht, verliert  nicht an Komfort. Er spart aber Geld. Die optimale Temperatur von Wohnräumen liegt laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) bei 19 bis 21 Grad. Im Schlafzimmer kann es weniger sein, aber nicht unter 16 Grad.

Was bringt das? Jedes Grad weniger spare rund sechs Prozent Heizenergie ein, erklärt die gemeinnützige Beratungsgesellschaft „co2online“ in Berlin. Das haben Stichproben bestätigt. Bei einem durchschnittlichen unsanierten Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern und 22500 Kilowattstunden Verbrauch pro Jahr lassen sich mit einer Gasheizung 1350 Kilowattstunden einsparen – und damit etwa 115 Euro pro Jahr.

Bei Heizöl macht es 65 Euro aus. Im teilsanierten Altbau mit 18 000 Kilowattstunden Verbrauch sind bei einer Gasheizung 1080 Kilowattstunden und 90 Euro möglich, mit Ölheizung 55 Euro.

■ 2. Stoß- statt Dauerlüften:

Bis zu 240 Euro im Jahr sparen Der Tipp: Dauerhaft gekippte Fenster kühlen Raum und Wände aus, man lüftet die Heizwärme weg. Daher raten Experten zum Stoßlüften – mehrfach am Tag für ein paar Minuten. Und am besten wird dabei für Durchzug etwa durch gegenüberliegende geöffnete Fenster gesorgt, dann tauscht sich die Luft noch schneller aus. „co2online“ gibt sogar Empfehlungen, wie viele Minuten man in welchen Monaten gemäß der angenommenen Witterung lüften soll: im Oktober 12 bis 15 Minuten, im November 8 bis 10 Minuten, Dezember bis Februar 4 bis 6 Minuten.

Was bringt das? „co2online“ geht von einer Ersparnis von 12,5 Prozent bei den Heizkosten aus. Das macht in einem unsanierten Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche und Gasheizung mit einem Gesamtverbrauch von 22 500 Kilowattstunden 240 Euro pro Jahr (2812,5 Kilowattstunden). Bei einer Ölheizung sind es etwa 140 Euro. Bei einem vergleichbaren, aber teilsanierten Gebäude mit einem Verbrauch von 18 000 Kilowattstunden sind 190 Euro mit Gasheizung und 110 Euro mit Ölheizung Ersparnis möglich (2250 Kilowattstunden).

Der Deutsche Mieterbund rechnet mit Einsparmöglichkeiten von bis zu 200 Euro pro Heizsaison für eine vierköpfige Familie in einer entsprechend großen Wohnung, in der bisher die Fenster dauerhaft auf Kipp stehen im Winter. Bei ausgekühlten Wänden droht zudem Schimmel, denn bei Temperaturen unter 16 Grad kann sich Feuchtigkeit bilden.

84462173_lay.jpgMit einfachen Änderungen des Heizverhaltens kann man im Winter viel Geld sparen. Archivbild: dpa/Andrea Warnecke

■ 3. Heizkörper entlüften:

Etwa 20 Euro im Jahr sparen Der Tipp: Befindet sich Luft in den Heizkörpern, können diese nicht richtig warm werden. Daher sollte man vor Beginn der Heizsaison die Heizkörper entlüften – indem man das Entlüftungsventil an der Seite aufdreht.

Was bringt das? „co2online“ schätzt, dass jährlich 20 Euro Ersparnis bei den Heizkosten durch das Entlüften möglich sind. Das entspricht einer angenommenen Einsparung von 1,5 Prozent.

■ 4. Möbel von Heizung wegrücken:

15 Prozent Wärmeverlust vermeiden Der Tipp: Gardinen, die Heizkörper bedecken, oder Möbel, die direkt davor stehen, verhindern, dass sich die Wärme gut verteilt. Daher sollten die Heizkörper nach Möglichkeit immer freibleiben.

Was bringt das? Der Deutsche Mieterbund rechnet damit, dass so ein Wärmestau bis zu 15 Prozent der abgegebenen Wärme kosten kann.

■ 5. Thermostatventil installieren:

Rund 155 Euro im Jahr sparen Der Tipp: Über einen programmierbaren Temperaturregler lässt sich die Wunschtemperatur einstellen, er kann aber auch zeitweise die Heizung abstellen oder die Wärmezufuhr an den Raum mindern – etwa bei Abwesenheit oder nachts. Selbst in Mietshäusern können Bewohner ihre eigenen Thermostatventile installieren.

Was bringt das? Laut „co2online“ lassen sich mit programmierbaren Thermostaten etwa zehn Prozent Energie einsparen. Bei einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmeter Fläche und acht Heizkörpern kann das Austauschen der über 15 Jahre alten Thermostatventile gegen programmierbare Modelle 155 Euro im Jahr Ersparnis bedeuten. Der Preis für die neuen Geräte beträgt 10 bis 50 Euro pro Heizkörper.


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