Gemütlicher Platz am Feuer

Lagerfeuer, Fackeln oder Kerzen tauchen den Garten am Abend in stimmungsvolles Licht. Geeignet sind sie aber nicht für jedes Grundstück. Auch Baurecht und Sicherheit gilt es zu bedenken.

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Feuerschalen zaubern in der Abendstimmung ein sanftes Licht. Sie sind die kleine Alternative zu einem großen Lagerfeuer. Bild: Angelika Warmuth/dpa

Bad Honnef. (dpa) Offenes Feuer hat eine beinahe magische Wirkung. Es wärmt nicht nur, sondern zaubert auch eine besondere Stimmung. Das Spiel der Flammen eines Lagerfeuers im Garten ist Romantik pur. Aber selbst kleine Feuerquellen schaffen eine behagliche Atmosphäre und tun der Seele gut. An warmen Sommerabenden werden zu vorgerückter Stunde gern Kerzen und Windlichter angezündet. Auch Fackeln erzeugen einen schönen Schein. Allerdings sollte man beachten, dass sie ein sehr helles, punktförmiges Licht verbreiten. „Werden die Fackeln im Garten verteilt, nimmt man sie als grelle, bewegliche Lichtpunkte wahr. Der Rest des Gartens verschwindet leider im Dunkeln“, sagt Yvonne Göckemeyer vom Bund Deutscher Landschaftsarchitekten. Fackeln eignen sich zum Beispiel gut als Wegmarkierung, führt die Landschaftsarchitektin weiter aus. „Wer seinen Garten jedoch mit schönem Licht in Szene setzen möchte, sollte lieber LED-Lampen wählen, die Gehölze, kleine Kunstwerke oder eine historische Hausfassade indirekt beleuchten“, lautet ihr Tipp. Zum Herbst hin gibt es dann öfter größere Feuer, die auch wärmen. Feuerschalen und Feuerkörbe bieten die Möglichkeit, das Flammenspiel an verschiedenen Stellen zu genießen. „Im Garten kann es ja, je nach Jahreszeit, unterschiedliche Lieblingsplätze geben“, weiß Göckemeyer. Mit einem Gefäß, in dem das Feuer sicher brennt, ist man sehr flexibel – und kann alle Lieblingsplätze erreichen.

 

In der Nähe von Bäumen oder sogar darunter wäre ein Feuer fehl am Platz. Funken und Abgase könnten die Baumkronen beschädigen.

Yvonne Göckemeyer vom Bund Deutscher Landschaftsarchitekten

 

Vorsicht, nicht anfassen!

Sehr schöne Lichteffekte kann man zum Beispiel mit einem Feuer in einer Metalltonne erzeugen, die an der Seite mehrere Löcher hat. Die Landschaftsarchitektin warnt: „Aber Vorsicht, nicht anfassen!“ Feuerschalen und -körbe gibt es aus unterschiedlichsten Materialien, vom rustikalen Gusseisen bis hin zu Designerstücken aus Keramik oder Edelstahl, erklärt Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass das Material besonders hitzebeständig ist. „Bei Keramik kann man da durchaus an Grenzen stoßen.“ Im Trend liegen derzeit Feuerschalen aus Cortenstahl mit einem Rost-Look. Sie halten hohe Temperaturen aus und verändern ihr Aussehen nicht. Anders ist es bei preisgünstigen Feuerstellen aus Metall im Garten. Sie können rosten und sehen irgendwann nicht mehr schön aus, so Henze. Bei der Auswahl des Standortes für kleinere und größere Feuer sollte unbedingt an die Tier- und Pflanzenwelt im Garten gedacht werden. „In der Nähe von Bäumen oder sogar darunter wäre ein Feuer fehl am Platz“, betont Göckemeyer. „Funken und Abgase könnten die Baumkronen beschädigen.“ Auch von Sträuchern und anderen Pflanzen sollte man sich fernhalten. Am besten ist ein freier Platz im Garten. „Aber bitte nicht direkt auf dem Rasen, der würde darunter absterben“, sagt die Landschaftsarchitektin. Unerlässlich sind Steinplatten oder spezielle Funkenplatten unter dem Feuerkorb.Wer öfter Feuer machen oder sich einen festen Grillplatz im Garten bauen möchte, ist gut beraten, vorher beim Bauamt nachzufragen, ob eine Baugenehmigung notwendig ist. „Das ist bundesweit nicht einheitlich geregelt“, erklärt Henze. „Aber gerade bei größeren Feuerstellen mit Sitzplätzen können regional unterschiedliche Vorschriften gelten.“

Schutz für Wind wichtig

So kann selbst das gelegentliche Entfachen von einem Lagerfeuer auf dem eigenen Grundstück untersagt sein. Zum Beispiel wegen langer Trockenheit oder beim Verbrennen von Laub, Strauchwerk oder Gartenabfällen. Auch auf Nachbarn sollte Rücksicht genommen werden, damit sie nicht durch Hitze, Rauch und Funkenflug belästigt werden. Für ein Lagerfeuer braucht man einen windgeschützten Platz mit festem Untergrund. Das Feuerholz wird in der Mitte in einer Feuergrube im Boden aufgeschichtet. „Rund um die Grube sollten in einiger Entfernung Steine verlegt werden, damit sich das Feuer nicht auf dem Boden ausbreiten kann“, sagt Henze. Sie müssen unbedingt hitzebeständig sein wie Schamott, Sandstein oder Granit. Kalksteine wie Marmor sind dagegen keine gute Lösung, denn die könnten bei zu großer Wärme Risse bekommen oder sogar explodieren.

Nicht zu riesig

Der Platz für das Lagerfeuer oder den Außengrill sollte generell nicht zu riesig ausfallen, sondern sich an der Anzahl und den Wünschen der Bewohner orientieren, rät Göckemeyer. „Maßstab ist nicht das Familienfest mit 30 Personen, die ihr Stockbrot in die Flammen halten, sondern der Alltag. Wenn man allein oder zu zweit vor einem überdimensionierten Feuer sitzt, macht das keinen Spaß.“ Ein gemütlicher Platz am Lagerfeuer lässt sich schon auf einem Kreis mit drei Metern Durchmesser einrichten. So romantisch ein Feuer im Garten auch sein mag, im Vordergrund steht die Sicherheit. Bei starker Trockenheit oder Wind darf kein Feuer gemacht werden. Jeder, der ein Lagerfeuer entzündet oder betreibt, ist für die Folgen bei einem eventuellen Brandschaden verantwortlich, informiert die Feuerwehr. Das Feuer darf nicht unbeaufsichtigt sein, es müssen Löschgeräte wie Eimer mit Wasser, Garten-Wasserschläuche oder geeignete Feuerlöscher in unmittelbarer Nähe bereitstehen. 

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Eine LED-Lampe kann zur Beleuchtung im Outdoor-Bereich eingesetzt werden. Im Gegensatz zur Fackel muss man hier keine Angst vor eventuellen Glutnestern oder gar Bränden haben. Bild: Franziska Gabbert/dpa


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