Geräte aus, raus auf den Balkon

(dpa) Meist kühlen die Räume erst spät in der Nacht wieder ab, an Schlaf ist kaum zu denken. Was tun? Experten erklären, wie sich der Temperaturanstieg im Haus wenigstens etwas in Grenzen halten lässt:

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Der beste Tipp an heißen Tagen gegen die Hitze im Haus: Raus auf den Balkon und abkühlen. Bild: Jan Tepass/Westend61/dpa-tmn

■ Was ist der Tipp Nummer eins? Alle Schotten dicht – also Rollläden und Jalousie runter, die Türen und Fenster schließen. Denn wer die Sonnenstrahlen tagsüber ins Haus lässt, der hat verloren. Daher gilt der wichtigste Tipp gegen die Hitze: Fenster schon am Morgen schließen. Auch das kurze Lüften stickiger Zimmer ist schlecht. Der vermeintlich angenehme Luftzug bringt nur mehr Wärme ins Haus, die sich in massiven Bauteilen speichert. Besser: Erst wieder spät abends oder in den kühleren Morgenstunden lüften, rät die Verbraucherzentrale Brandenburg.

Ebenfalls schon am Morgen werden am besten außenliegende Rollläden und Jalousien heruntergelassen. Sie sind der effektivste Schutz. Laut der Deutschen Energie-Agentur (Dena) halten sie 90 Prozent mehr Sonnenwärme ab als innenliegende Vorhänge oder Jalousien.

Aber klar: Wenn man nun mal keine Rollläden hat, helfen auch die innenliegenden Alternativen. Hier sollte man dann zu gut abdunkelnden Vorhängen sowie speziellen Sonnenschutzfolien greifen. Diese lassen immerhin etwas weniger Wärme ins Haus, erklärt Tijana Roso von der Verbraucherzentrale Berlin.

■ Trotzdem ist es im Haus heiß. Was mache ich falsch? Hier greift Tipp Nummer zwei der Experten für möglichst kühle Wohnräume: Man darf im Haus selbst keine Wärme erzeugen. Doch das ist einfacher gesagt als getan. Die größten Wärmeschleudern im Haus sind wichtige Elektrogeräte für den Haushalt, etwa Backofen und Herd. Auch Kleinigkeiten können einen fühlbaren Unterschied machen: Wer nicht tagelang auf Salat und Käsebrot statt Pasta und Fleisch umschwenken möchte, sollte immer einen perfekt auf den Topf passenden Deckel nutzen, rät Energieexpertin Roso. So verteilt sich heißer Dampf beim Kochen nicht im Raum. Wenn man ihn anwirft, sollte der Backofen wenigstens ohne Vorheizen laufen und vor Ende des Kochgangs ausgestellt werden. Die Restenergie reiche meist gut aus, um das Gericht fertigzustellen, erklärt Roso. Die Mikrowelle ist eine gute Alternative zum Herd, da sie weniger Abwärme produziert, ergänzt Dena-Experte Roman Zurhold.

■ Welche Geräte erzeugen noch Wärme? Im Grunde jedes, das an einer Steckdose hängt. Daher rät Roso: Alle Elektrogeräte im Haus, auf die man verzichten kann, richtig ausschalten statt sie im Stand-by-Modus zu halten. „Der TV, der PC - all das erzeugt auch Wärme.“ Der größte Wärmeerzeuger im Haushalt ist der Wäschetrockner. Hier bietet es sich natürlich an, die Wärme im Freien zum Trocknen zu nutzen. Noch ein Tipp von Energieexperte Zurhold: „Handliche wärmeerzeugende Geräte können – sofern praktikabel – außerhalb der kühlen Räume verwendet werden.“ Warum also nicht auf dem Balkon bügeln? Oder das ausgiebige Föhnen der langen Haare dorthin verlegen, wo die heiße Abluft direkt abziehen kann? Und warum nicht auch den Fernseher abends rausstellen und den TV-Abend ins Freie verlegen? ■ Was bringen mobile Klimageräten und Ventilatoren? Ventilatoren verteilen nur die schon warme Luft im Raum, sagt Roso. Von mobilen Klimageräten raten die beiden Energieexperten ab: „Sie verbrauchen viel Energie und erzeugen sowieso nur wenig Linderung.“

■ Kann ich die Räume mit nassen Textilien abkühlen? Oft wird als Tipp gegeben, frisch Gewaschenes an heißen Tagen ausgerechnet im Zimmer aufzuhängen, da die verdunstete Feuchtigkeit der Textilien einen Kühlungseffekt zur Folge hat. „Das ist technisch und physikalisch richtig“, erklärt Zurhold. „Aber dadurch erhöht sich auch die Luftfeuchtigkeit im Raum. Die Temperaturen fühlen sich dann wieder höher an.“ Daher gilt auch der Tipp, an wirklich heißen Tagen die Spülmaschine besser nicht laufen zu lassen. Denn nach der Wäsche steigt der heiße Dampf aus der Maschine auf und zieht ins Zimmer.


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