(dpa/tmn) Der Frühling – die Natur treibt wieder aus, es ist länger hell draußen, die Sonne wird wärmer und scheint durch die Fenster. Besser gesagt: auf den Schmutz auf den Fenstern. Und auf den Staub auf den Regalen. Was sich in der Dunkelheit des Winters monatelang angesammelt und verborgen hat, wird jetzt deutlich sichtbar. Wichtige Fragen und Antworten:
Gerade das Reinigen der Fenster gehört für viele zum typischen Frühjahrsputz. Archivbild: Franziska
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■ Was putze ich denn, was ich sonst nicht putze?
Die Frage ist berechtigt: Warum Freizeit für einen Frühlingsputz opfern, wenn wöchentlich gut gereinigt wird? Aber es gibt ein paar Stellen, die nicht immer bedacht werden.
Ein paar Beispiele: Fenster, Schrankablagen, Lampen, die Speisekammer, Dunstabzugshaube und Kühlschrank. Auch die Haustür könnte wieder Wasser sehen.
■ Was brauche ich denn dafür? Wird das teuer?
Es muss keine große Bandbreite an Putzmitteln sein und sicher nichts anderes als für den üblichen Hausputz. Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel in Frankfurt rät zu mindestens einem neutralen Allzweckreiniger. Damit lassen sich Tische, Stühle, Böden, Schränke mit Kunststoffoberflächen, Fliesen – kurzum alle unempfindlichen Oberflächen reinigen.
Zitrone gegen Kalk
Für die Küche, wo sich ein Fettfilm auf Küchenschränke und Regale legt, ist zusätzlich ein Reiniger mit Fettlöser hilfreich. „Mit einem neutralen Allzweckreiniger lassen sich Fettschichten nur schwer entfernen“, erklärt Glassl. Gegen Kalk im Badezimmer und in der Küche bewährt sich zudem ein saurer Reiniger auf Basis von Zitronensäure.
■ Ist es nicht egal, mit welchem Putzmittel ich etwas reinige?
Nicht jedes Mittel packt jeden Schmutz. „Ein saurer Reiniger ist gegen Fett machtlos. Und umgekehrt kann ein alkalischer Fettlöser nichts gegen Kalk ausrichten“, erklärt Glassl. Und schlimmer noch: Manches Produkt kann Schäden hinterlassen. Ein saurer Reiniger für die teure Marmoroberfläche im Bad wäre zum Beispiel ein Desaster.
Etwas für die Umwelt tun
Und für unlackierte Holzmöbel braucht man zum Beispiel andere Produkte als für Kunststoff- oder Edelstahloberflächen. „Wo die einzelnen Mittel ihre Stärken haben, ist auf den Verpackungen verzeichnet“, erklärt der Experte. Und Glassl führt an: Wer Putzmittel gezielt und fachgerecht einsetzt, kann auch etwas für die Umwelt tun. Denn je weniger Chemie wirkungslos verschwendet wird, desto besser. „Wichtig ist auch, sparsam zu dosieren. Viel hilft nicht unbedingt viel.“
■ Gibt es gute umweltfreundliche Alternativen?
Umweltfreundliche Produkte findet man im Handel zum Beispiel mit dem EU-Umweltzeichen und dem Blaue Engel. „Reinigungsmittel mit diesen Umweltzeichen belasten das Abwasser im Vergleich zu vielen konventionellen Reinigern gering, reinigen jedoch nachweislich vergleichbar gut“, sagt Marcus Gast vom Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau. „Auch der Anteil allergener Duftstoffe ist dort weitgehend beschränkt.“ Das kann Allergikern zugute kommen.
Aber: Die in den Reinigungsmitteln enthaltenen Tenside sind inzwischen vollständig biologisch abbaubar, andere Inhaltsstoffe jedoch nicht unbedingt. Darum sollte man auch bei diesen Produkten auf die korrekte Dosierung achten. Möglichst vollständig sollte auf desinfizierende Reiniger verzichtet werden, weil diese die Umwelt besonders belasten.
■ Welche Hausmittel gibt es?
Michaela von der Linden-Schwemmlein vom Bayerischen Bau-, Kernseife, Zitronensäure, Spiritus und Soda. Mit denen lassen sich ihrer Erfahrung nach alle Reinigungsarbeiten im Haus gut bewältigen. Viele Haushaltsprodukte wie Backofenspray, antibakterielle Haushaltsreiniger und Spülmittel, synthetische Duftsprays und Lufterfrischer, WC-Duftsteine oder Einweg-Staubtücher seien dagegen nicht notwendig.
Tipp für die Küche
„Kernseife kann überall im Haushalt eingesetzt werden, zum Beispiel bei hartnäckig verschmutzten Herdplatten oder zur Vorbehandlung von Flecken in der Wäsche“, erklärt von der Linden. Soda entfernt fetthaltige Rückstände in der Küche. Ihr Tipp: Hartnäckiges mit einer Sodalösung einweichen und mit Klarsichtfolie eine Zeit lang abdecken.
Zitronensäure in Pulverform, die in Wasser gelöst wird, eignet sich für Kalkablagerungen im Badezimmer. „Damit lassen sich Fliesen und Armaturen gut säubern“, so die Expertin.
Spiritus eignet sich zusammen mit Fensterleder zum streifenfreien Fensterreinigen. „Am besten verwendet man zwei Eimer zum Fensterputzen, einen mit Kernseife im Wasser für die Fensterrahmen und einen mit Spiritus im Wasser für die Glasscheiben“, rät von der Linden. Und zudem: „Jeder Eimer braucht seinen eigenen Lappen.“