Hitze aus dem Haus halten

Mit der Hitzewelle wächst die Sorge vor saunaähnlichen Verhältnissen in vielen Wohnräumen. Experten empfehlen, die Fenster abzudunkeln und nur unter bestimmten Bedingungen zu lüften. Nasse Handtücher zur Abkühlung aufzuhängen ist dagegen keine gute Idee.

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Wann die Fenster öffnen, wann schließen? Bei großer Hitze im Sommer raten Experten dazu, nur unter bestimmten Bedingungen zu lüften. Bild: Christin Klose/dpa-tmn

 

Holzkirchen. (dpa/tmn) Hitze in der Wohnung schmälert die Freude über den Sommer deutlich. Die schlechte Nachricht: Viel kann man dagegen nicht machen. Die gute Nachricht: ein bisschen aber schon.

Um ein bestmögliches Raumklima zu erreichen, gebe es eine einfache Faustregel, sagt Professor Hartwig Künzel vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik in Holzkirchen (Bayern): „Man sollte immer dann die Fenster öffnen, wenn es draußen kühler ist als drinnen.“ An Sommertagen mit großer Hitze ist das in vielen Gebäuden nur nachts und in den frühen Morgenstunden der Fall.

Fenster auf – Ventilatoren an

Umgekehrt heißt das: Heizt sich eine Wohnung – zum Beispiel in einem Dachgeschoss – so stark auf, dass es drinnen wärmer wird als draußen, sollte durch offene Fenster für einen Ausgleich gesorgt werden. Für den Fall, dass es in der Wohnung „nicht auszuhalten“ ist, empfiehlt auch das Deutsche Rote Kreuz in Löhne (Nordrhein-Westfalen): „Alle Fenster auf und Ventilatoren an!“

Konsequent abdunkeln

Wohnungen, die nur morgens und abends gelüftet werden, sollten tagsüber so konsequent wie möglich abgedunkelt werden, empfiehlt Bauphysiker Künzel. Am wirksamsten ist dabei die Verschattung von außen durch Jalousien. Aber auch Vorhänge innen sind besser als nichts. „Es geht darum, die Solarstrahlung abzuhalten“, erklärt Künzel. Wer sich nicht bei künstlicher Beleuchtung im Dunkeln aufhalten möchte, sollte einen Kompromiss zwischen abgedunkelten Räumen und einzelnen, nicht verdunkelten Fenstern finden.

 

Man sollte immer dann die Fenster öffnen, wenn es draußen kühler ist als drinnen.

Professor Hartwig Künzel

 

Hilfreich kann ein Ventilator sein. Er gibt zwar zusätzlich ein wenig Wärme ab, sorgt aber bei jedem, der sich unmittelbar davor aufhält, tatsächlich für Abkühlung. Keinen Sinn ergibt es allerdings, den Ventilator auch dann laufen zu lassen, wenn man nicht im Haus ist.

Auch von der Idee, gegen die Hitze nasse Handtücher in Wohnräumen aufzuhängen, rät Künzel ab. Zwar stellt sich hierdurch eine Abkühlung ein. Die so eingebrachte Feuchtigkeit bedeute aber auch eine Last für die Bausubstanz und könne bei geschlossenen Fenstern die Raumluftfeuchte so stark erhöhen, dass die hygienischen Verhältnisse beeinträchtigt werden und unter Umständen gar Schimmelpilze wachsen.


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