Komfort und Co.: Sind teure Wäschetrockner wirklich besser?

Möglichst knitterfrei und trocken: So sollte Wäsche im Idealfall sein, wenn man sie in den Schrank hängt. Ein Trockner kann da unterstützen. Doch nicht jedes Gerät trocknet gut, zeigt ein Test.

Wäschetrockner im Test: Von elf getesteten Kondensationswäschetrocknern mit Wärmepumpe schneiden mehr als die Hälfte mit „gut“ ab. Bild: Christin Klose/dpa

Berlin. (dpa) Klar, draußen trocknet sie in Wind und Sommersonne schnell und kostenlos – und selbst in der Heizperiode ist es laut der Stiftung Warentest günstiger, Wäsche auf dem Wäscheständer in der Wohnung zu trocknen, statt im Wäschetrockner. Wer dennoch keine Lust aufs Aufhängen hat, keinen Balkon oder keinen Platz für den Wäscheständer, der kann allerdings zwischen einigen guten Trocknermodellen wählen, zeigt eine Untersuchung. Elf Kondensationswäschetrockner mit Wärmepumpe zwischen 370 und 1070 Euro hat die Stiftung Warentest dafür aktuell („Test“, Ausgabe 09/2024) in Betrieb genommen – und in den Programmen „Baumwolle schranktrocken“, „Baumwolle bügelfeucht“ und „Pflegeleicht schranktrocken“ geprüft. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Wäschetrockner, nämlich sechs, schneiden „gut“ ab, fünf sind „befriedigend“. Allerdings hat Qualität ihren Preis. Für den Testsieger von AEG (Modell TR9T75680) müssen Kunden etwa vergleichsweise tief in die Tasche greifen. Das Gerät kostet 1030 Euro und ist damit das zweitteuerste in der Untersuchung. Dafür sehen die Tester allerdings auch einen neu gesetzten „Goldstandard für Wäschetrockner“. Das Gerät liefere „perfekt getrocknete Wäsche“ in vergleichsweise kurzer Zeit und mit geringem Stromverbrauch. Annähernd so „meisterhaft“ trocknet den Testern zufolge auch das zweitplatzierte Gerät, das Modell TWC 560 WP von Miele – mit einem Preis von 1070 Euro das teuerste Gerät im Test. Die günstigsten „guten“ Geräte im aktuellen Test sind für 700 Euro zu haben.

Komfort kostet

Insgesamt arbeiten die billigen Trockner im Test oft geräuschvoller als die teureren und bieten auch geringeren Komfort. Die Tester bemängeln etwa schwer zugängliche Justierfüßchen, wackelnde Tasten und Geräte, die sich bei der angezeigten Restlaufzeit deutlich verschätzen. Und auch ihre Kernaufgabe – das Trocknen – erledigten nicht alle Geräte im Test gut: Zwei verhältnismäßig günstige lieferten mit voller Beladung im Baumwollprogramm keine schranktrockene Wäsche. In einem blieben pflegeleichte Textilien feuchter als gewünscht. Und ein Trockner entzog der Wäsche im Bügelfeucht-Programm gar zu viel Wasser. Weniger wäre besser fürs anschließende Bügeln gewesen. Beim Stromverbrauch gibt es ebenfalls deutliche Unterschiede. Berechnet für einen Vierpersonenhaushalt auf einen Zeitraum von zehn Jahren und insgesamt rund 10000 Kilo getrockneter Wäsche schwanken die Stromkosten zwischen circa 798 Euro bei einem der befriedigenden und verhältnismäßig billigen Geräte und circa 564 Euro bei der zweitplatzierten Maschine von Miele. Am zweitgünstigsten beim Energieverbrauch kommt über den Zehn-Jahres-Zeitraum der Testsieger mit Stromkosten von circa 566 Euro. Dafür müssten die Geräte etwa jeden zweiten Tag laufen.

Vor dem Trocknen gut schleudern

Wer beim Trocknen Energie sparen will, kann aber auch schon beim Waschen etwas dafür tun. Nämlich vor dem Anschmeißen des Trockners die Wäsche in der Waschmaschine gut schleudern lassen. Denn je mehr Wasser diese aus der Wäsche geschleudert hat, desto weniger Energie braucht der Trockner, so die Tester. Außerdem bekommt er die Wäsche dann in kürzerer Zeit trocken. Und noch ein Preistipp: Sieben „gute“ Wäschetrockner aus dem Vorjahrestest der Stiftung Warentest („Test“, Ausgabe 9/23) sind weiterhin erhältlich – und in manchen Fällen in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 100 Euro im Preis gefallen. Am günstigsten hier: der Otto Hanseatic HWT8A2GT für 400 Euro. 

Der Wäschetrockner von AEG landet auf Platz eins im Test. Bild: Ralph Kaiser/Stiftung Warentest/dpa

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