Nicht nur ein optisches Problem

(dpa/tmn) Der lange Winter zeigt nun seine Folgen: Während der kalten Tagen gedeihen Schimmelpilze besonders gut im Haus. Das ist nicht nur ein optisches Problem. Denn die Pilzsporen können sich tief im Gemäuer einnisten und die Gesundheit der Bewohner gefährden.

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Fensterlaibungen sind besonders anfällig für Schimmelbildung. Denn hier befinden sich oft sogenannte Wärmebrücken.
Archivbild: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Schimmel bildet sich in Gebäuden insbesondere im Winter. Dann werden die Räume zu selten gelüftet, und die hohe Luftfeuchtigkeit stellt beste Lebensbedingungen für die Pilze. Ist der Fleck kleiner als ein halber Quadratmeter, können Bewohner diesen noch selbst entfernen, erklärt das vom Umweltministerium BadenWürttemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau.

Wie gehe ich vor?

Schimmel auf glatten Oberflächen wie Fliesen lässt sich einfach mit etwas Haushaltsreiniger abwischen, erklären die Experten. Danach die Stelle desinfizieren. Silikonfugen lassen sich eventuell auch noch feucht abwischen. Sitzt der Befall aber schon tiefer, müssen sie entfernt werden. Und befallene Tapeten müssen angefeuchtet und auf jeden Fall ausgetauscht werden.

Muss ich mich dabei schützen?

Handschuhe, eine Atemmaske und Schutzbrille sind laut den Wohnexperten Pflicht. Allergiker, Asthmatiker sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten diese Arbeit auf keinen Fall erledigen.

Was tue ich bei größerem Schimmelbefall?

Hier muss ein Profi ran, betont Zukunft Altbau. Dieser sollte einen Nachweis eines mindestens zweitägigen Ausbildungslehrgangs bei einem Fachverband vorzeigen können. Für Mieter bedeutet so ein großer Befall übrigens, dass sie den Vermieter informieren sollen, damit sich dieser um das Problem kümmert.

Kann ich dem Schimmelbefall vorbeugen?

Oftmals geht das. So sollte man mit einem Thermo-Hygrometer das Wohnklima beobachten. Die Experten raten zu einer Raumtemperatur von 20 Grad und einer relative Luftfeuchtigkeit von unter 50 Prozent. Liegt letztere höher, muss gelüftet werden. Am besten macht man das auch bei niedrigen Temperaturen am besten mehrfach täglich für einige Minuten. Besonders nach dem Kochen, dem Duschen oder dem Wäschetrocknen im Raum sollte die Luft ausgetauscht werden. In Altbauten mit Baujahr vor 1995 sollten an kühlen Außenwänden keine Möbel stehen.

Aber der Befall kann auch bauliche Ursachen haben: In schlecht gedämmten Häusern oder bei Wärmelecks an Gebäudeecken, Fensterlaibungen, Deckenstürzen und Balkonplatten schlägt sich Feuchtigkeit an den Oberflächen nieder. Hier sollte saniert werden.


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