Nur mit Zulassung

(dpa/tmn) Ein Energieberater kann ein Architekt, Ingenieur, Heizungsbauer, Schornsteinfeger, Dachdecker oder Haustechniker sein. Auch etliche andere Fachleute werden in einschlägigen Listen geführt. Nicht einfach für Verbraucher, den richtigen Partner für ihr Vorhaben zu finden. Die wichtigsten Infos:

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Ein Energieberater begleitet die Sanierung oder den Hausbau. Archivbild: Christin Klose/dpa-tmn

■ Wann ist Energieberatung sinnvoll? Schon bei kleineren energetischen Problemen kann sich die Beratung lohnen. Etwa wenn der Energieverbrauch im Haus überdurchschnittlich hoch ist. Bei einer Beratung werden mögliche Ursachen ermittelt und Hinweise zu einfachen technischen Maßnahmen und Tipps zur Änderung des persönlichen Verhalten gegeben, erklärt Martin Brandis vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Das kann eine schnelle Beratung am Telefon oder ein ausführlicher Besuch zu Hause sein. Themen sind vor allem Fragen des privaten Energieverbrauchs wie Heizen und Lüften, baulicher Wärmeund Hitzeschutz, Heizungs- und Regelungstechnik bis hin zur Nutzung erneuerbarer Energien. Gerade über Förderprogramme für den Neubau und die energetische Modernisierung klären Berater auf. Denn um diese zu beantragen, müssen speziell geschulte Experten beauftragt werden.

■ Sind Energieberater also sogar Pflicht? Ja, für diverse staatliche Förderprogramme. Etwa beim Bau eines KfW-Effizienzhauses 55 und Häusern mit noch höherem Energiestandard, erklärt Hermann Dannecker vom Deutschen Energieberater-Netzwerk. Denn dann müssen besondere bauliche Anforderungen erfüllt werden, die der Berater plant und begleitet. Ein Beispiel: Um eine Förderung der KfW-Bank in Anspruch zu nehmen, muss die energetische Fachplanung und Baubegleitung durch einen Sachverständigen erfolgen. Und zwar nur durch einen Experten, der in der Liste für Förderprogramme des Bundes eingetragen ist. Er übernimmt auch die Antragstellung für Förderungen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa).

■ Wie erkenne ich einen guten Energieberater? „Da die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist, ist es für den Bauherrn besonders wichtig, versierte und erfahrene Fachleute auf dem Markt zu erkennen“, erklärt Christian Stolte von der Deutschen Energie-Agentur. Auf der Internetseite mit der Adresse www.energie-effizienz-experten.de gibt es für förderfähige Maßnahmen eine Expertenliste. Sie müssen Nachweise über Grund- und Zusatzqualifikationen erbringen, erklärt Stolte. Und die Energieberater müssen alle drei Jahre belegen, dass sie an Fortbildungen teilgenommen und praktisch gearbeitet haben. Praxisnachweise werden einem automatischen Plausibilitätscheck unterzogen und die Leistungen stichprobenartig überprüft.

■ Welche Kriterien sind bei der Wahl entscheidend? Alle in der Liste unter energie-effizienz-experten.de aufgeführten Energieberater haben sich verpflichtet, neutral und unabhängig zu beraten. „Doch das ist nicht das einzige Kriterium, das der Bauherr beachten sollte“, findet Dannecker vom Energieberater-Netzwerk. Der Experte sollte auch das Gebäude ganzheitlich und branchenübergreifend bewerten und ein Auge auf mögliche Baumängel haben können. „Dazu sind bei weitem nicht alle Energieberater in der Lage.“ Ähnlich wie bei der Suche nach Baufirmen kann man sich hierzu vom Berater Referenzen geben lassen.


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