Tipps für Schipper und Kehrer

Schneeschippen oder Straße kehren: Eine unliebsame Arbeit, vor der man sich aber doch nicht drücken kann. Aber keine Sorge: Mit einfachen Tricks geht es bei nächsten Mal leichter von der Hand.

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Beim Besen gilt: Harte Kunststoffborsten packen den Schnee besser. Die weicheren Naturhaarborsten bekommen hingegen feinen Dreck und Staub besser zu greifen. Bild: Roland Weihrauch/dpa/

Von Jana Illhardt, dpa

Bremervörde/Köln. Es gibt wohl nicht viele Menschen, die von sich behaupten, gern die Straße zu kehren oder Schnee zu schippen. Wer die unliebsame Heimarbeit nicht auf seine murrenden Teenager abwälzen kann, der versucht es eben selbst schnell hinter sich zu bringen – um anschließend über Rückenschmerzen klagend auf die Couch niederzusinken. Genau hier beginne das Problem, sagt Detlef Detjen von der Aktion Gesunder Rücken in Bremervörde. „Wir sollten die Wegesäuberung lieber als Freizeitbeschäftigung akzeptieren“, lautet sein Tipp. „Wer immer mal wieder eine Pause oder einen Plausch mit dem Nachbarn über den Gartenzaun hinweg einlegt, kommt deutlich entspannter ans Ziel.“

■ Das richtige Werkzeug

Und wer neben einer entspannten Herangehensweise dann noch mit dem richtigen Werkzeug zu Werk geht, müsse später auch nicht über Schmerzen im Kreuz klagen. „Viele Leute machen es sich wirklich unnötig schwer, weil sie einen Besen benutzen, der nicht zu ihrer Körpergröße passt oder einen Schneeschieber mit viel zu großer Schaufel“, sagt Peter Baruschke, Redakteur der Zeitschrift „Selbst ist der Mann“. Häufigster Fehler: Der Stiel hat nicht die passende Länge. Um das zu vermeiden, sollte man das Produkt vor dem Kauf auch mal kurz im Laden ausprobieren. Baruschke weiß: „Wer sich bücken muss, braucht einen längeren Stiel.“

■ Unterschiedliche Modelle für verschiedene Körpergrößen

Der Handel hält hier mittlerweile verschiedenste Modelle bereit. Die Klassischen aus Holz lassen sich in der Höhe zwar nicht verstellen. „Solche aus Kunststoff oder Aluminium aber durchaus, was ermöglicht, dass verschiedene Haushaltsmitglieder gut damit arbeiten können“, sagt Ralf Diekmann vom Tüv Rheinland. Ähnlich verhält es sich mit der Schaufelgröße, welche es im Handel von S bis XXL gibt. „Bei vielen fällt die Wahl auf das größte Modell, weil sie annehmen, dass sie dann auch besonders schnell fertig sein werden“, beobachtet Baruschke. Hat es dann aber mal ordentlich geschneit, türmt sich so viel Material in der Schaufel, dass man sie nur noch unter enormer Anstrengung heben kann.

■ Schneeschaufel an Gegebenheiten anpassen

Auch auf die Kante der Schaufel gilt es zu achten. Wie diese gefertigt sein sollte, hänge wiederum von den örtlichen Gegebenheiten ab, erläutert Baruschke. „Habe ich eine sehr ebene Fläche, eignen sich Schaufeln mit einer scharfen Kante. Denn damit bekomme ich den Schnee bis zum Boden gut weg.“ Doch an Unebenheiten wie kleinen Hügeln oder größeren Fugen zwischen Gehwegplatten bleibt man damit unschön hängen. In diesen Fällen seien Schneeschieber mit gewölbter Schaufel besser, die über solche Hindernisse leichter hinweggleiten Wer in Regionen lebt, in denen im Winter mit nicht viel mehr als Puderzuckerschnee zu rechnen ist, kommt womöglich mit einem Straßenbesen aus. „Der sollte überwiegend Kunststoffborsten haben, weil die den Schnee besser packen“, sagt Diekmann. Egal, ob man nun Schnee oder Laub vom Gehweg entfernen muss: Man sollte sich die Fläche einteilen. „Lieber in mehreren Zyklen arbeiten statt mit erhöhter Kraft versuchen, alles auf einmal wegzubekommen“, rät Diekmann, und zieht einen Vergleich zum Radfahren: „Man würde ja auch nicht versuchen, im höchsten Gang den Berg hinaufzufahren. Wenn man auf halber Strecke schlapp macht, kommt man auch nicht früher ans Ziel.“

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Die Schneeschaufel sollte nicht zu groß sein – sonst wird sie zu schwer. Bild: Tobias Hase/dpa


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