Wo ist die gute Fee?

(dpa/tmn) Laut der Minijob-Zentrale gab es im Juni 2017 rund 308600 Minijobber in Privathaushalten – ein Jahr zuvor waren es noch rund 304000. Auch der Markt der Reinigungsunternehmen boomt.

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Die Basis für eine hohe Zufriedenheit mit der Putzhilfe ist gute Kommunikation: So muss sie schließlich wissen, wie sie zum Beispiel die Böden wischen soll, damit dem individuellen Hygieneempfinden entsprochen werden kann. Archivbild: Christin Klose/dpa-tmn

Und doch: Die eine gute Fee, der man vertraut und deren Arbeit einen mit einem wohligen Gefühl zurück in die Wohnung kommen lässt, findet sich nicht so leicht.

„Viele hören sich im Freundesund Bekanntenkreis nach Empfehlungen um oder suchen einfach im Internet nach Privatpersonen“, erklärt Jutta Jetzke (Bundesverband haushaltsnaher Dienstleistungsunternehmen). Eine Adresse ist auch die Haushaltsjob-Börse der MinijobZentrale. Doch wie dann den passenden Dienstleister auswählen?

■ Tipp 1: Gute Absprache

Oft liegt der Unzufriedenheit eine schlechte Kommunikation zugrunde – so sollten Auftraggeber ihre Ansprüche mit dem Service abgleichen. Denn schon die Frage, wie oft Fenster geputzt werden, sieht jeder Haushalt anders. Sandra Piehl von der Minijob-Zentrale rät, eine Liste zu erstellen und mit der Putzhilfe durchzusprechen. Die Absprache wird in einer Leistungsbeschreibung in zweifacher Ausführung festgehalten. „Das ist im Streitfall sehr wichtig“, betont Elke Wieczorek vom DHB-Netzwerk Haushalt in Bonn. Gerade besondere Wünsche sollten schriftlich festgehalten werden. „Das kann etwa sein, dass nur mit umweltfreundlichen Reinigungsmitteln geputzt wird.“

■ Tipp 2: Bauchgefühl

Mindestens genauso wichtig wie die klare Absprache ist es, sich mit der Entscheidung für eine Person wohlzufühlen – schließlich überlässt man ihr die eigenen vier Wände. Hier sollte man sich vom Bauchgefühl leiten lassen. Piehl rät, konkret zu werden: „Weil jeder eigene Vorstellung von Sauberkeit hat, sollte man sich nicht scheuen, die eigenen Hygieneansprüche klar auszusprechen.“ Zu erzählen, wie man selbst putzt, mag einem komisch vorkommen, kann aber Unmut ersparen.

„Wichtig ist auch, dass die Putzhilfe über die Besonderheiten im Heim wie etwa Alarmanlagen und Haustiere aufgeklärt ist“, ergänzt Piehl. „Und natürlich sollten Sie darüber sprechen, wenn Räume oder Bereiche für die Haushaltshilfe tabu sind.“

Um das Bauchgefühl zufriedenzustellen, gehört auch, die Haushaltshilfe beim ersten Putzdienst zu beobachten. „Wird gründlich gearbeitet? Ist Wissen vorhanden, wie welche Oberflächen zu behandeln sind?“ Diese Fragen sollte man sich beantworten, rät Wieczorek. Fehler gilt es offen anzusprechen.

■ Tipp 3: Beiderseitiges Vertrauen

Beide Seiten müssen sich immer an die Absprachen halten. „Das ist für das gegenseitige Vertrauen extrem wichtig“, betont Jetzke. Erwartet der Auftraggeber etwa immer wieder Zusatzdienste, ist das problematisch. „Genauso darf die Putzhilfe nicht früher gehen, wenn sie mal schneller fertig war. Dann sucht man sich einfach noch eine Aufgabe.“


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