Kommunikative Hausgeräte erleichtern das Kochen und Waschen

Da wird die Butter in der Pfanne verrückt: Auch Hausgeräte können mit Smart Speakern kommunizieren und ihren Nutzer ansagen, wann das Fett auf Brattemperatur ist. Hier sind die IFA-Neuheiten. 

Von Simone Andrea Mayer dpa

Berlin. (dpa)

Mit den smarten Lautsprechern geht es längst: Man spricht sie an und bittet sie um Musik, den Wetterbericht oder Nachrichten. Und nun können sie auch noch große Hausgeräte im SmartHome zu steuern. Auf der Elektronikmesse IFA in Berlin stellen mehrere Hersteller solche Lösungen vor (Publikumstage noch bis 6. September). Etwa den Kühlschrank mit dem „openAssist“ der Serie iQ700 von Siemens Hausgeräte. Er ist mit der Sprachassistentin Alexa von Amazon vernetzt (Echo Dot) oder mit dem hauseigenen Küchenassistenten, dem Smart Kitchen Dock, der 2023 in den Handel kommen soll. Auf Zuruf öffnet das Gerät seine Tür, so dass man nicht erst Schüsseln oder Einkäufe, die man in den Händen hält, abstellen muss. Auch die neuen Backöfen der Serie iQ700 von Siemens und die Backöfen der Serie 8 von Robert Bosch Hausgeräte kann man über Smart Speaker oder wahlweise die Firmen-Apps bedienen. Haben Sie Kartoffeln oder Auberginen im Ofen? Sagen Sie es laut und die Sprachassistenten suchen die passenden Gar- und Backprogramme heraus. Mit der im Ofenraum eingebauten Kamera kann man sein Essen im Blick behalten. Und: Auch am Siemens-Ofen lässt sich die Türöffnung per Sprachbefehl erbitten.

Wann ist das Fett heiß?

Auch die App-gestützte Kochanleitung „CookAssist“ von Mieles Induktionskochfeldern spricht mit Alexa. Hier sagt die Sprachassistentin die nächsten Zubereitungsschritte an oder meldet sich, wenn das Fett in der Pfanne heiß genug für das Steak ist. Dafür wählt man erst das Rezept in der Miele-App aus und schickt es mit der Aufforderung „Alexa, öffne CookAssist“ auf das Display des Amazon-Displays Echo Show. Ab da leitet dieses den Koch an, ohne dass er mit fettigen Fingern auf dem Display weiterscrollen müsste. Die zeitliche Abstimmung dabei gelingt durch Sensoren an den Kochfeldern. Ein Algorithmus wertet deren Daten aus und sorgt etwa dafür, dass die Temperatur im Kochgeschirr stimmt. Miele verspricht: „Das Anbrennen von Speisen gehört damit der Vergangenheit an.“ Diese Zukunft soll ab 2023 möglich sein. Auf der IFA fallen aktuell häufig die Stichworte KI für Künstliche Intelligenz oder AI für das englische Artificial Intelligence. Damit sollen Haushaltsgeräte in der Lage sein, ihre Nutzer besser zu verstehen und mit ihnen zu interagieren. Aber nicht nur das: Die Technologie wächst mit diesen Aufgaben und verbessert ihre Arbeit. Grundlage dafür ist ein großer Datensatz, den die Geräte ständig durchforsten – etwa indem viele Gerätenutzer ihre Daten miteinander teilen oder indem wir unsere Geräte immer wieder mit unseren Vorlieben füttern. So sind die Geräte in der Lage, ihre Handlungen an die aktuelle Situation anzupassen. Je länger man die Geräte also betreibt und ihnen Gelegenheit gibt, das Nutzungsverhalten ihrer Besitzer zu analysieren, desto schlauer werden sie.

Kamera im Ofen

Ein Hilfsmittel dabei, das Miele, Bosch und Siemens auf der Ifa präsentieren, ist eine hochauflösende Kamera im Backofen. Die Geräte analysieren ihre eigenen Bilder und überprüfen den Fortschritt der Zubereitung im Ofen. Bei Miele analysiert die intelligente „Smart Food ID“ (ab 2023 auch in Deutschland erhältlich) das Gargut so, wenn es in den Ofen kommt und schlägt ein passendes Programm vor. Ist der gewünschte Speisezustand laut Ofenkamera erreicht, geht der Ofen aus. Zunächst kennt die „Smart Food ID“ nur rund 25 Gerichte. Sie soll aber über Fotos, die Nutzer von Speisen aus deren eigenen Kochbüchern einspielen, auch diese erkennen lernen. Und Köche und Köchinnen können auch Menschen abseits des eigenen Küchentischs erfreuen: Wer gerne seine Kochkünste teilt, kann die Bilder aus dem Ofen über E-Mail, WhatsApp, Instagram oder Teams mit anderen teilen. Auch Bildbearbeitung und etwa das Beschriften der Ofenfotos für eine Einladung sind möglich. Auch bei Bosch soll die KI der neuen Öfen der Serie 8 lernfähig sein: Sie gleicht kontinuierlich Daten mit Tausenden von weltweit geteilten Garvorgängen ab. Auf dieser Basis wird der Endzeitpunkt des eigenen Gerichts im Ofenraum berechnet – mit einer Aktualisierung alle 30 Sekunden. Übrigens: Künstliche Intelligenz kann in einigen Geräten auch für eine effizientere Nutzung sorgen – man spart damit also unter Umständen Energie und Stromkosten ein. Viele Waschmaschinen zum Beispiel können längst die Menge der geladenen Wäsche erkennen und Waschmuster automatisch darauf anpassen. Diese Funktionen werden ständig ausgebaut.

AI-Wash-Funktion

So zeigt zum Beispiel Samsung auf der IFA die neuen Waschmaschinen der Reihe Bespoke. Ihre sogenannte AI-Wash-Funktion erkennt die Textilarten, das Gewicht der Stücke sowie den Verschmutzungsgrad und kann darauf die Einweich-, Spülund Schleuderzeiten anpassen. Auch die Geräte-Apps einiger Hersteller werden um neue Features zum Energiesparen erweitert: Bei Samsung gibt es die Möglichkeit den Stromverbrauch der BespokeWaschmaschinen und -Trockner im Blick zu behalten – erweitert um Energiespartipps. In der Miele-App werden künftig durch eine Analyse der Durchschnittswerte der Gerätedurchgänge Sparmöglichkeiten gezeigt. So sieht Technik aus, die in der Lage sein soll, ihr Wissen zu vergrößern und ihre Arbeit selbstständig zu verbessern: Ein Backofen der Serie 8 von Bosch. Bild: Robert Bosch Hausgeräte/Robert Bosch Hausgeräte /dpavv

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